Die Verbraucherpreise sind laut Statistischem Bundesamt im November 2021 um voraussichtlich 5,2 Prozent gestiegen – die Fünf-Prozent-Marke knackten die Verbraucherpreise zuletzt im September 1992. Ganz anders sah es letztes Jahr um diese Zeit aus. Damals waren die Verbraucherpreise in Folge der temporären Senkung der Mehrwertsteuersätze (von Juli 2020 bis Dezember 2020) stark gefallen. Entsprechend hatten die Statistiker:innen in Wiesbaden diesen Effekt hervorgesehen: „Der im Juli 2021 sprunghaft einsetzende Basiseffekt war zu erwarten, da die Weitergabe der Steuererleichterung an Verbraucherinnen und Verbraucher vor einem Jahr bei vielen Gütern zu sinkenden Preisen geführt hatte. Der preiserhöhende Effekt wird durch Sonderentwicklungen für einzelne Güter verstärkt, insbesondere für die Energieprodukte“, so Christoph-Martin Mai vom Statistischen Bundesamt im August. Seitdem hat sich die Lage offenbar nicht entspannt. Neben dem Mehrwertsteuereffekt nennt die Behörde aktuell den Preisverfall bei Mineralölprodukten, die Einführung der CO2-Bepreisung seit Januar 2021 sowie krisenbedingte Effekte (z. B. steigende Erzeugerpeise) als Gründe für das anhaltende Wachstum der Inflationsrate.
https://de.statista.com/infografik/7387/entwicklung-der-inflationsrate-in-deutschland/
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