Warum es in Wien mehr falsch-positive Testergebnisse gibt als anderswo

COVID Test

In Wien gibt es nämlich besonders viele positive Testergebnisse. In der zweiten Schulwoche waren 0,26% aller Wiener Gurgeltests positiv. In anderen Bundesländern waren jedoch nur zwischen 0,01% und 0,09% der Tests positiv. Es gibt also eine sehr niedrige Prävalenz, die unter 1 in 1000 liegt.

Daraus errechnet sich mit dem Satz von Bayes mit diesem Webtool eine Rate falsch-positiver Ergebnisse von 91% bei einer Sensitivität von 98% und Spezifität von 99%.

Von den in Wien bisher gemeldeten 1.134 Fällen waren also rund 1.031 falsch-positiv.

In Wien kommt offenbar noch gröberes Unwissen dazu. Im Interview bei Puls 4 erklärte im April des Jahres der übergewichtige Gesundheitsstadtrat Peter Hacker ganz stolz der ebenfalls übergewichtigen Moderatorin, dass Antigentests zwar nach 30 Zyklen abgebrochen werden, aber die PCR-Gurgeltests mit 40 Zyklen ausgewertet würden. Es ist wirklich traurig, wenn ein verantwortlicher Politiker völliges Unwissen preisgibt.

Man muss sich vergegenwärtigen, was die Zyklenzahl bedeutet. Bei 10 Zyklen hat man eine Vervielfachung der ursprünglichen Probe um den Faktor 1000 (genau um 1024, nämlich 2 hoch 10), bei 20 Zyklen bereits um 1 Million, bei 30 Zyklen um 1 Milliarde und bei 40 Zyklen um 1000 Milliarden oder 1 Billion. Bei einem Ct-Wert von 30 weiß man bereits, dass keine Infektion mehr vorliegt, aber die Stadt Wien verhängt noch bei Ct 40 Quarantäne, was faktenwidrig und damit auch Freiheitsberaubung ist.

https://tkp.at/2021/09/30/warum-es-in-wien-mehr-falsch-positive-testergebnisse-gibt-als-anderswo/

Foto: Pixabay / Shafin Al Asad Protic