Die Erde hat sich vor kurzem mit 1,59 Millisekunden unter 24 Stunden so schnell wie nie zuvor gedreht, und die Folgen für unsere Zeitmessung haben Experten in aller Welt alarmiert.
Möglicherweise müssen die Uhren zum ersten Mal in der Geschichte eine Sekunde aussetzen. Die Wissenschaftler wissen nicht, warum sich die Erde schneller dreht als je zuvor, aber einige Experten befürchten, dass die Folgen „verheerend“ sein könnten.
Seit der Entwicklung der Atomuhr im Jahr 1955 kann die Zeit, die die Erde braucht, um sich um ihre Achse zu drehen, sehr genau gemessen werden. Unter dem Einfluss verschiedener Faktoren ist dies nicht immer derselbe Zeitpunkt. Die Unterschiede werden in der Regel durch Hinzufügen einer Schaltsekunde im Juni oder Dezember behoben. Die Sekunden wurden immer hinzugefügt, weil sich die Erdrotation seit den 1970er Jahren verlangsamt hat. Seitdem sind 27 Schaltsekunden hinzugekommen.
Am 29. Juni drehte sich die Erde jedoch schneller als je zuvor. Am 26. Juli kam unser Planet erneut einem Rekord nahe, als er 1,5 Millisekunden weniger als 24 Stunden benötigte.
Eine negative Schaltsekunde würde bedeuten, dass unsere Uhren eine Sekunde überspringen, was zu Problemen bei IT-Systemen führen könnte. Meta warnte letzten Monat in einem Blogbeitrag, dass die Hinzufügung einer negativen Schaltsekunde Auswirkungen auf Smartphones, Computer und Kommunikationssysteme haben könnte.
Die Uhren würden dann von 23:59:58 auf 00:00:00 springen, was laut Meta „verheerende Auswirkungen“ auf die Software haben könnte. Darüber hinaus wurden die Auswirkungen einer negativen Schaltsekunde noch nie in großem Maßstab getestet.
Einige Experten vermuten, dass das so genannte Chandler-Wackeln die Ursache ist. Dabei handelt es sich um eine schwingende Bewegung der Erdachse.
Die Frage ist, ob sich diese Entwicklung fortsetzen wird und die Erde sich immer schneller dreht und die Tage immer kürzer werden. Das weiß niemand.
Foto: Pixabay / WikiImages